07-25-1940
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July 25, 1940
Lieber Martin 25. VII 40
Vor 3 Tagen traf die Copie deiner Bürgschaft vom 10. VI ein, für die ich dir herzl. danke, jedoch ist aus derselben dein Barvermögen sowie dein Verdienst nicht ersichtlich. Ist dies aus den Papieren, die nach Stuttgart direkt geschickt wurden auch nicht ersichtlich oder sind die notwendigen Belege, die beigefügt wurden, die Unterlagen hierzu? Wenn dies in Stuttgart nicht sehen können, wie dein Vermögensstand und dein Verdienst ist, ist die Bürgschaft wertlos. Ich hoffe aber, dass dies der Originalbürgschaft beigefügt ist. Schreibe mir ausführlich hierüber! Ich habe dir ja schon öfter geschrieben, dass du dich mit Karl Kahn hierüber unterhalten sollst, der die Sache richtig angefasst hat, da die Passage von drüben erst gestellt sein muss, ehe man nach Stuttgart fahren kann, aber hierzu hast du noch Zeit, bis ich dir Bescheid gebe. Z.(ur) Z.(eit) besteht nur Aus-reisemöglichkeit über Russland und diese ist sehr schwer. Ich hoffe, dass die originale Bürgschaft auch diese Woche in Stuttgart eintraf und ich vielleicht in 2-3 Monaten bestellt werde. Was bis dahin ist, müssen wir abwarten.
Mein Haus ist jetzt mit Mk 7527 genehmigt. Das Magazin habe noch nicht verkauft, ein Liebhaber ist da, aber es eilt mir nicht. Wie ich dieser Tage hörte, sind Betty von Darmstadt und Carl noch in Genua.
Ferdinand Marxsohn hat sich diese Woche mit Frl. Hauser aus Darmstadt verheiratet, wo er auch hingezogen ist. Dies kannst du auch Onkel Salomon sagen. Ich komme nochmals auf die Bürgschaft zurück. Kannst du denn keinen Beibürgen bekommen? Du schriebst doch mal, du wolltest deinen Chef darum ansprechen oder hat er´s auch abgelehnt? Hast du in der Original-Bürgschaft erwähnt, dass ich einen steifen Arm habe und Mangel an Gehör, was dringend nötig ist; Golds wollten es dir auch schreiben. Gestern erhielt Frau Kossm.(ann) Nachricht von ihrer Tochter Hilda, die bis jetzt als einzige zurück ist; aber in welchem Zustand!? Schade, dass (ich) dir die Karte nicht schicken kann. Grüsse alle Verwandten und sei du herzl. gek. von d. Vater.
Hast du an Frau Gold schon? geschrieben?
Dear Martin,
I received the copy of your sponsorship of June 10 three days ago; thank you very much for this. But one cannot tell from it how much liquidity you have and how much you make. Is the case the same in the papers sent to Stuttgart directly, or does this become clear from the required enclosures? If they in Stuttgart cannot tell how much money you have or make, the sponsorship is useless. I can only hope that this is clearly indicated in the originals. Let me know in detail about this! I have told you repeatedly that you should get in touch with Karl Kahn about this, who knows all this, that the passage from over there must be provided before one’s appointment in Stuttgart; but you still have got some time for this, before I let you know. Currently the only way to get out is via Russia and that is very difficult. I hope the original papers will have arrived in Stuttgart this week and perhaps I get my appointment in 2-3 weeks. We’ll have to wait until then!
My house is now approved for 7527 marks. I have not sold the storage yet, there is one person interested in it, but it is not urgent to me. As I have heard, Betty of Darmstadt and Carl are still in Genua. Ferdinand Marxsohn and Miss Hauser of Darmstadt got married this week and he moved there, too. You can tell about this to Uncle Salomon as well. Once more back to the sponsorship: can you get a co-sponsor? You had written you wanted to approach your boss about this, or has he meanwhile rejected it? Have you mentioned in the original papers that I have problems moving my arm and am hard of hearing – this is important; The Golds wanted to mention this to you as well. Yesterday Mrs Kossmann heard from her daughter Hilda, who alone has returned; but in what shape? Pity I cannot send you her card. Greetings to all and warm kisses to you from your father.
Have you already written to Mrs Gold?