10-04-1937-ND
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around October 4, 1937
Firmenbriefkopf
Lieber Martin.
Ich bin sehr froh, zu höhren, daß es Dir, lieber Martin, gut geht, was ich von mir auch berichten kann. Heute Abend wind wir junge Leute bei Friedel Schott zur Geburtstagsfeier eingeladen. Diese Woche packt Siegfried Goldberger und fährt nächste Woche hier ab. Familie Wieseneck in Schikago hat einen kleinen Stammhalter bekommen. Ich habe mich sehr gewundert, daß Du in einem Fotoatilie (=Folotatelier) nun bist. Hoffentlich gefällt es Dir weiter gut bei Deiner neuen Tätigkeit. Kommst Du noch öfter zu Wiesenecks?
Recha Eckstein aus Darmstadt fährt auch in Kürze nach Neu York. Job ist diese Woche über Herbst acht Tage in Lohnsheim. Gestern waren wir alle 4 bei Hannas Geburtstagskaffee und (Einschub Emils) zum Nachtessen eingeladen. Es war sehr gemütlich. Onkel Salmon geht es sehr gut, der Pen?eis is(s)t Er war Heute Morgen von 7 Uhr bis um ein Uhr auf dem Acker und hat geholfen Korn sehen (säen).
In welchem Geschäft ist nun Kurt Hirsch jetzt? Samstag beginnt Ruths Tanzstunde.
Nun, lieber Martin, sind meine Berichte zu Ende. Grüß mir bitte Alle Bekandte dort und sei Du für Heute recht herzlichst gegrüßt und geküßt von Deiner Schwester Hede
Eingeschobene Mitteilungen von Emil Marx:
Julius Strauß hat heute vor seiner Abreisenach Frankfurt noch Mk 50 auf seine Schuld von 1932 bezahlt und den Rest Mk 70 will er auch noch bezahlen. Diesen Stoff habe schon vor 2 Jahren ausgebucht.
Noch eine traurige Mitteilung fällt mir ein. Albert von Bretten erhielt 6 Monate Gefängnis , wovon 4 Monate durch Untersuchungshaft abgingen und Alfred 1 Jahr 2 Monate Z(uchthaus) und kannst du dir die Aufregung von Tante Hans vorstellen, dies alles hätte Alfred verhüten können.
Briefende
Dear Martin,
Glad to hear you are doing well, which is what I can tell you about us as well. We, the youth are invited to Friedel Schott’s birthday party tonight. Siegfried Goldberger is packing this week – next week he is off. The Wieseneck family of Chicago got a little offspring. I am very surprised that you are working in a photo atelier now. Hopefully you like your new job. Do you still see the Wiesenecks often?
Recha Eckstein of Darmstadt is also going to New York shortly. Job is in Lohnsheim for eight days. All four of us were invited to Hanna’s birthday coffee and stayed for supper. It was very nice. Uncle Salmon is doing great. He was in his field from 7 till 1 to help with sowing corn.
What kind of business does Kurt Hirsch have now? Ruth’s dance class begins Saturday.
Here ends my report, dear Martin. Give my greetings to all there and warm greetings and kisses to you from your Sister Hede.
Insertions by Emil Marx:
Today Julius Strauß paid 50 marks off his debt from 1932, before leaving to Frankfurt; and he wants to pay the remaining 70 marks as well. This is a two year old matter.
I have just remembered another sad news: Albert of Bretten must go to prison for 6 months, of which he had already spent 4 months in custody; Alfred got 1 year and 2 months; you can imagine the upset of Aunt Hans – Alfred could have avoided all this.
credit: bg