03-01-1937b
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March 1, 1937
Firmenbriefkopf 1. März 1937
Lieber Martin
Wie ich aus deinen Zeilen entnahm, geht es der l. Bertha in Zürich sehr schlecht. Ich will morgen an das Kreisamt gehen und sehen, ob ich die Genehmigung bekomme, sie zu besuchen. Du schreibst wegen der Neurath-affaire, die hat uns G.s.D. nichts gekostet.
Die Gelder gehen so langsam ein. Schneider´s Schwester hat 400 Mk geschickt, sogar früher als abgemacht wurde. Sie hat die Schuld übernommen und hätte aus 1/10 - Mk 1000 zu zahlen und hat im Januar schon dito? bezahlt. Knoblauch habe R.A. Joseph übergeben und denke ich, daß die Sache jetzt vorwärts geht. Heute morgen war am Finanzamt und habe mich erkundigt wegen der Gewerbesteuer? Ob diese erlischt, wenn ich das Geschäft am 31. Dz. abmelde und wurde dies bejaht. Wir werden jetzt ausverkaufen, und dann abmelden. Ich spare dann jährlich ca. 3000 Mk an Steuer.
Es ist ja doch so kein Leichter Entschluss, wo ich jetzt 50 Jahre im Geschäft tätig bin; aber ich setzte mich darüber hinaus. Der Rest von Schwabenheim ist am Samstag gekommen und fahre dann am nächsten Samstag nach Bretten um ......? Ihr Anteil zu bringen. Sie werden´s auch brauchen können. Bertels Junge (Werner) wurde vor 14 Tg. barmizvoch. Heute kam Bf. von Salli und schrieb er sehr vergnügt. Anscheinend war er nicht seekrank, obgleich sie viel Sturm hatten. Hede ist immer noch in Nierstein und wird ihre 14 Tage aushalten. Heute bin mit Willi Mayer zusammen in der Bahn gefahren. Er ist immer noch bei seinem Fortsetzung im Briefkopf Onkel in Frankfurt. Ich habe ihm deine Adresse gegeben. Er will dir schreiben. Also noch recht herzl. Grüße an alle und sei du besonders geküßt v. d. Vater.
March 1st, 1937
Dear Martin,
As I had learned from your letter, dear Bertha in Zürich is very ill; tomorrow I will go to the district office to see if I can get permission to visit her. You wrote about the Neurath Affair, thank God it cost us nothing.
Slowly our money trickles in. Schneider’s sister sent 400 marks, even sooner than agreed upon. She took over the debt and would have had 1/10 of a thousand marks to pay and she has already done so in January. Knoblauch handed R.A. over to Joseph and I think this will now go ahead. This morning we were at the tax office to ask about the trade tax. I asked whether it will no longer be required once I give up the business on Dec. 31st, and they said yes. We will now put everything on sale and then quit. This way I'll save about 3000 marks in taxes per year.
It is not an easy decision when I have now been in business for fifty years, but I will get over it. The remainder of Schwabenheim arrived Saturday and next Saturday I go to Bretten to bring their ,,,? share to them. They can really use it, too. Bertel’s son (Werner) had his Bar Mitzvah 14 days ago. Today Salli’s letter arrived; he seems very happy. Apparently he was not seasick, although they had lots of storms. Hede will still have to put up with staying in Nierstein for the next 14 days. Today I took the train with Willi Mayer. He is still staying with his uncle in Frankfurt. I gave him your address. He will write to you. Warm greetings to all and special kisses to you from your Father.
credit: bg